Im Abgasskandal gibt es eine neue Musterfeststellungsklage: Mercedes ist nach VW der zweite Autohersteller, der eine Klage von Verbraucherschützern kassiert. Rund 50.000 betroffenen Dieselkäufern soll die Klage zu Schadensersatz verhelfen. Doch lohnt sich das Verfahren wirklich? Fünf Gründe, die dagegensprechen und was Betroffene stattdessen tun können.
Obwohl behördliche Rückrufe zahlreicher Mercedes-Modelle durch das Kraftfahrt-Bundesamt eine andere Sprache sprechen, bestreitet der Autohersteller bis heute, die Abgaswerte in Dieselfahrzeugen manipuliert zu haben. In Deutschland sind bislang, laut vzbz, rund 254.000 Daimler-Fahrzeuge von behördlichen Rückrufen aufgrund unerlaubter Abgasmanipulationen betroffen. Die nun beim Oberlandesgericht Stuttgart eingereichte Musterfeststellungsklage soll Mercedes-Käufern endlich Rechtsklarheit geben.
Experten begrüßen die Absicht der Klage, offene Rechtsfragen im Abgasskandal effizienter zu klären. Allerdings hat die Musterfeststellungsklage gegen VW gezeigt, dass Verbraucher oft besser beraten sind, wenn sie ihre Ansprüche im Abgasskandal individuell durchsetzen: Die VW-Klage endete in einem Vergleich, der den Verbrauchern im Schnitt zwischen 1.350 und 6.250 Euro brachte – laut Experten waren diese Beträge in vielen Fällen zu niedrig.
Doch es gibt noch weitere Argumente, die dagegensprechen, sich der MFK gegen Daimler anzuschließen.
Zwar erhöht die Musterfeststellungsklage nun den Druck auf den Daimler-Konzern und bringt neuen Schwung in den Mercedes Abgasskandal. In den meisten Fällen lohnt sich jedoch in individuelles Anmelden des eigenen Schadenersatzes – vor allem aufgrund der aktuell bereits sehr verbraucherfreundlichen Ausgangslage.
Zahlreiche Urteile werden aktuell bereits zugunsten von Mercedesfahrern entschieden – mit in der Regel hohen Entschädigungszahlungen. Eine Einzelforderung bleibt deshalb, nach Ansicht vieler Experten, auch nach der Einreichung der Musterfeststellungsklage die beste Option für Dieselfahrer, um ihr Recht im Abgasskandal zu erstreiten. Experten raten geschädigten Mercedes-Fahrern, genau zu prüfen, ob es sich für sie lohnt an der Musterfeststellungsklage gegen Mercedes teilzunehmen. Dafür empfiehlt sich im ersten Schritt den eigenen Anspruch kostenlos und unverbindlich zu prüfen: Mit dem Online-Check der VerbraucherRitter erhalten Dieselfahrer eine schnelle Ersteinschätzung und können unkompliziert ihre Möglichkeiten prüfen.