Der Mercedes Abgasskandal: Im März 2017 kam alles ins Rollen, nachdem die Staatsanwaltschaft Stuttgart gegen Daimler ermittelte. Während Volkswagen beim Abgasskandal den Anfang machte und lange im Fokus der Öffentlichkeit stand, zogen namhafte Autohersteller wie Audi oder Mercedes schnell nach. Auch wenn der Konzern lange Zeit abstritt unzulässige Abschalteinrichtungen zu verwenden, gilt inzwischen auch im Mercedes Abgasskandal: Urteile fallen in der Regel verbraucherfreundlich aus und sprechen betroffenen Dieselfahrern hohe Schadensersatzzahlungen zu. Dieser Artikel zeigt einen Überblick über die wichtigsten und jüngsten Urteile - und wie Verbraucher davon profitieren können.
Vorsätzlicher Betrug und strafbare Werbung – das wird Daimler von der Staatsanwaltschaft Stuttgart vorgeworfen. Seit 2017 wird folglich ermittelt. Bei den Abschalteinrichtungen handelt es sich vorwiegend um zweierlei:
Der damalige Daimler-Chef Zetsche wollte die Vorwürfe gegen Daimler anfangs nicht akzeptieren. Lange Zeit beharrte Mercedes auch darauf, dass die Abschalteinrichtungen zum Schutz des Motors dienen.
Doch schon im Mai 2018 verkündete das Kraftfahrt-Bundesamt zum ersten Mal einen offiziellen Rückruf: Der Kleintransporter Mercedes-Benz Vito, 1,6 Liter, Diesel Euro 6. Diese Modelle sollten in die Werkstätten gebracht werden, um die illegalen Abschalteinrichtungen zu entfernen. Im Juni des gleichen Jahres verkündete Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer, dass 774.000 Fahrzeuge europaweit und davon 280.000 Fahrzeuge in Deutschland zurückgerufen werden sollten. Letztendlich verhängte die Staatsanwaltschaft Stuttgart ein Bußgeld von 870 Millionen gegen Daimler. Der Konzern akzeptierte die Strafe.
Seitdem folgten zahlreiche weitere Rückrufe. Hier gibt es eine Liste der Fahrzeuge, die vom Mercedes Abgasskandal seither betroffen sind.
Während trotz zahlreicher Rückrufe, die Ausgangslage für Verbraucher lange unklar blieb, fiel im Dezember 2020 endlich ein wegweisendes Urteil zu Gunsten der betroffenen Verbraucher. Der Europäische Gerichtshof entschied, dass Abschalteinrichtungen jeglicher Art unzulässig seien – und setzte damit auf höchster europäischer Ebene ein verbraucherfreundliches Zeichen, auch für deutsche Dieselfahrer. Denn auch hierzulande folgen Gerichte der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs – und entscheiden somit in den meisten Fällen zugunsten des geschädigten Dieselfahrers.
Ein kostenloser Check, ob man als Fahrzeughalter betroffen ist und gegebenenfalls Anspruch auf Schadensersatz hat, kann sich also lohnen.
Auch vor dem wegweisenden Urteil des EuGh urteilten deutsche Gerichte bereits immer öfters zugunsten der betroffenen Dieselfahrer, wie diese Beispiele zeigen:
Auch auf internationaler Ebene musste Daimler zahlen: Ganze zwei Milliarden Dollar in den USA, um den Streit mit den US-Behörden über mögliche Abgasmanipulationen beizulegen – und in Südkorea eine Summe von umgerechnet 58,5 Millionen Euro.
Nach dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs, stellten sich auch im Jahr 2021 immer mehr Gerichte auf Seite der Verbraucher.
Die oben genannten Urteile zeigen: Die Ausgangslage für betroffene Dieselfahrer ist aktuell besonders verbraucherfreundlich. Dennoch ist es für mögliche Betroffene oft schwierig einfach herauszufinden, ob sie gegebenenfalls Anspruch auf Entschädigung haben. In diesem Fall hilft der kostenlose Online-Check der VerbraucherRitter: Dieselfahrer erhalten so in wenigen Minuten eine Ersteinschätzung zu ihrem möglichen Anspruch im Abgasskandal. Lesen Sie außerdem über aktuelle Entwicklungen im Mercedes Abgasskandal.