Mercedes-Abgasskandal: Aktuelle Entwicklungen und Urteile

Was passiert im Mercedes-Abgasskandal aktuell? Gibt es neue Entwicklungen, durch die betroffene Verbraucher noch höhere Chancen auf Entschädigung haben? Alle Updates fassen wir hier laufend zusammen.

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Mercedes-Abgasskandal: Aktueller Stand bei der MFK

Es wurden nicht nur im VW Abgasskandal Kunden getäuscht. Auch Daimler soll Abgaswerte mittels Software manipuliert haben. Seit März 2017 hat die Staatsanwaltschaft Stuttgart den Konzern deshalb im Visier.

Entwicklungen, die im Mercedes Abgasskandal aktuell relevant sind (Stand: August 2021):

  • Verbraucherschützer haben im Juli 2021 gegen Mercedes eine Musterfeststellungsklage (MFK) eingereicht.
  • Daimler hat bereits 2017 freiwillige Software-Updates angekündigt. Mittlerweile gibt es allerdings zahlreiche offizielle Rückrufe des Kraftfahrt-Bundesamts.
  • Auch wenn Daimler sich vehement gegen den Vorwurf der Manipulation von Motoren wehrt, bewerten immer mehr Gerichte die Abschalteinrichtungen als illegal – und sprechen Dieselfahrern bereits in zahlreichen Urteilen im Mercedes Abgasskandal entsprechend eine Entschädigungszahlung zu.
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Mercedes-Abgasskandal: Aktueller Stand bei der MFK

Am 7. Juli 2021 reichte der Verbraucherzentrale Bundesverband eine Musterfeststellungsklage gegen Mercedes beim Oberlandesgericht Stuttgart ein. Mercedes soll illegale Abschalteinrichtungen in Motoren des Typen OM651 verbaut haben, um Abgaswerte zu manipulieren.

Aktuell (Stand: August 2021) können sich Verbraucher noch nicht in das Klageregister eintragen, da die Zulässigkeitsvoraussetzungen für die Klage noch in Prüfung sind. Experten sind jedoch grundsätzlich skeptisch was die Sinnhaftigkeit der Musterfeststellungsklage für Dieselfahrer angeht: Erfahrungen zeigen, dass es einige Gründe gibt, die gegen die Anmeldung innerhalb der Musterfeststellungsklage und für eine individuelle Anmeldung des Anspruchs im Abgasskandal geht – so erhalten Dieselfahrer bei einem individuellen Vorgehen in der Regel deutlich höhere Entschädigungszahlungen.  Ob es sich für Verbraucher lohnt, sich der Klage anzuschließen, haben wir in einem separaten Artikel zur Musterfeststellungsklage gegen Mercedes zusammengefasst. 

Gab es bereits Rückrufe im Mercedes-Abgasskandal?

2017 kündigte Daimler freiwillige Software-Updates an. Wenige Monate später, im Mai 2018, gab das Kraftfahrt-Bundesamt einen ersten offiziellen Rückruf heraus, der den Kleintransporter Mercedes-Benz Vito betraf.

2019 folgten Rückrufe der C-Klasse und für den GLK 220. Auch 2020 hagelte es Rückrufe, zuletzt im Juni 2020 für weltweit 170.000 Fahrzeuge der A-, B-, C-, E- und S-Klasse mit Euro 5. Mittlerweile sind allein in Deutschland mehrere Hunderttausend Fahrzeuge betroffen.

Mercedes-Abgasskandal: Rückrufe

Experten raten von einem Software-Update ab

Die Lehren aus dem VW-Abgasskandal zeigen: Software-Updates können unerwünschte Nebenwirkungen haben. Es gibt zahlreiche Berichte über erhöhten Spritverbrauch oder den schnelleren Verschleiß der Fahrzeuge. Die Kosten für Schäden nach dem Update trägt der Fahrzeughalter, den der Abgasskandal somit mehrfach schädigt.

Spätestens, wenn ihr Diesel von einer Rückrufaktion betroffen ist, sollten Verbraucher deshalb mit einem kostenlosen Online-Check ihre Optionen im Abgasskandal prüfen.

Gibt es verbraucherfreundliche Urteile gegen Mercedes?

Millionen Besitzer von Mercedes-Dieseln haben aller Voraussicht nach Anspruch auf Entschädigung. Deutschlandweit gibt es bereits jetzt zahlreiche Urteile zugunsten geschädigter Dieselfahrer.

Aktuelle Urteile im Überblick:

  • Juni 2021- Landgericht Stuttgart (Aktenzeichen: 20 O 190/20): Der Besitzer eines Mercedes-Benz ML 350 BLUETEC 4MATIC, erhält 34.220 Euro Schadensersatz zugesprochen. Für das Fahrzeug war zuvor durch das Kraftfahrtbundesamt ein behördlicher Rückruf wegen des Einbaus unzulässiger Abschalteinrichtungen angeordnet worden.
  • Juni 2021 – Landgericht Konstanz (Aktenzeichen: E 2 O 410/20) Das Landgericht Konstanz gibt der Klage des Besitzers eines GLK 250 4Matik statt und verurteilt die Daimler AG zur Rücknahme des Autos und einer Schadensersatzzahlung in Höhe von circa 14.000 Euro.
  • Mai 2021 – Landgericht Stuttgart (Aktenzeichen: 23 O 276/20) : Das Landgericht Stuttgart verurteilt Daimler zur Zahlung von Schadensersatz in Höhe von rund 34.500 Euro plus Zinsen an den Fahrer eines Mercedes-Benz GLK 220 CDI BlueEfficiency. Das Gericht hat unter anderem das Vorliegen des Thermofensters als unzulässige Abschalteinrichtung bestätigt.
  • Mai 2021 – Landgericht Stuttgart (Aktenzeichen: 24 O 363/18): Daimler wird durch das Landgericht Stuttgart zur Zahlung von 47.580 Euro plus Zinsen an den Besitzer einer Mercedes-Benz V-Klasse 250D verurteilt.
  • September 2020 – Oberlandesgericht Naumburg: Zum ersten Mal verurteilt ein Oberlandesgericht Daimler zu Schadensersatz wegen vorsätzlicher sittenwidriger Schädigung. Der Käufer eines gebrauchten Mercedes-Benz GLK 220 CDI 4Matic erhält 25.000 Euro Schadensersatz.

Tipps für Verbraucher

Die aktuellen Entwicklungen zeigen vor allem eines: Die Ausgangslage für betroffene Dieselfahrer auf angemessene Entschädigung ist weiterhin besonders verbraucherfreundlich – und verbessert sich im Fall von Mercedes sogar immer weiter. So nutzen Verbraucher ihre Chancen:

Mercedes-Abgasskandal: Aktuelle Entwicklungen und Urteile

Prüfen, ob das eigene Fahrzeug betroffen ist

Der Abgasskandal zieht immer weitere Kreise, mehr und mehr Hersteller und Modelle sind verwickelt. Verbraucher sollten sich deshalb Gewissheit darüber verschaffen, ob ihr Pkw zu den betroffenen Fahrzeugen im Abgasskandal zählt. Mit dem kostenlosen Online-Check der VerbraucherRitter ist die Prüfung schnell erledigt.

Chancen nicht verstreichen lassen

Um keine Verjährung von Ansprüchen gegen Mercedes zu riskieren, sollten Verbraucher so früh wie möglich prüfen lassen, was ihnen im Abgasskandal zustehen könnte.

Keine Updates verpassen

Grundsatzurteile oder neue Entwicklungen wie die Musterfeststellungsklage erhöhen die Chancen der Betroffenen auf Schadensersatz im Mercedes Abgasskandal weiter. Verbraucher sollten sich deshalb regelmäßig informieren.

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