Audi-Abgasskandal: So prüfen Verbraucher ob Sie betroffen sind

Mehr als ein halbes Jahrzehnt schwelt der Abgasskandal schon, zahlreiche Gerichte haben bereits im Sinne der Verbraucher geurteilt. Mit welchen Methoden Audi seine Fahrzeuge manipuliert hat und wie Betroffene im Audi Abgasskandal prüfen können, ob ihr Auto möglicherweise betroffen ist – das erfahren Sie hier!

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Audi-Abgasskandal: Diese Modelle sind betroffen

Als im Jahr 2015 die illegalen Abgasmanipulationen im VW Abgasskandal bekannt wurden, war schnell klar, dass auch andere Automobilhersteller bei den Abgastests tricksen. Auch Audi hatte sich nach aktuellem Ermittlungsstand an diesen Manipulationen beteiligt – mittlerweile gehen die Strafverfolgungsbehörden davon aus, dass die illegalen Abschalteinrichtungen ihren Ursprung beim ingolstädtischen Fahrzeugbauer hatten.

Diese Abschalteinrichtungen nutzen die Autohersteller

Recherchen des Handelsblattes und des Bayerischen Rundfunks zeigten bereits vor einiger Zeit, dass selbst 2018 noch und damit Jahre nach Entdeckung der Abgasmanipulationen Audi-Fahrzeuge mit illegalen Abschalteinrichtungen verkauft wurden.

Im Zentrum der Manipulationen des Abgasskandals standen markenübergreifend dabei vier Strategien.

Strategie A beschreibt die Motoraufwärmfunktion eines Autos. Befand sich das Fahrzeug auf dem Prüfstand, heizte es den Motor auf, was zu einem verringerten Schadstoffausstoß führte. Im Normalfall war diese Funktion nicht aktiv.

Strategie B, auch als „alternatives Aufheizen“ bekannt, war der Strategie A vorgeschaltet und erkannte ebenfalls, wenn das Auto auf dem Prüfstand war. Diese Strategie sorgte dafür, dass die Abgase im Prüffall mit SCR-Katalyse nachbehandelt wurden – auch das führte zu geringeren Stickoxidausstößen. Im normalen Verkehr war diese Funktion jedoch nicht aktiv.

Strategie C bezieht sich auf das „Re-Entry Aufheizen“. Mit dieser Funktion wurde das Audi-Fahrzeug daran gehindert, in den Aufheizmodus zu wechseln – die Stickoxide wurden ungefiltert ausgestoßen.

Die letzte Strategie, Strategie D, unterband das Einspritzen des Harnstoffes AdBlue. Das Kraftfahrt-Bundesamt stellte fest, dass während des Betriebes deutlich weniger AdBlue eingespritzt wurde als während einer Prüfung. Aus einem „sauberen Diesel“ wurde so eine Umweltschleuder.

Kostenloser Online-Check

Mittlerweile wurde eine weitere Manipulationsmasche bekannt – die sogenannten Thermofenster. Dabei wird die Abgasreinigung nur innerhalb einer bestimmten Temperaturspanne reguliert: Beträgt die Außentemperatur zwischen 15 und 30 °C, werden die Abgase gereinigt. Ist sie niedriger oder höher als diese Spanne, wird die Reinigungsleistung heruntergesetzt oder sogar abgeschaltet. Da die Durchschnittstemperaturen in Deutschland meistens unter diesem Temperaturfenster liegen, ist die Abgasreinigung also meistens inaktiv.

Für Dieselfahrer gibt es jedoch seit Dezember 2020 Rückenwind von höchster europäischer Ebene. Denn im Dezember 2020 urteilte der Europäische Gerichtshof, dass Abschalteinrichtungen jeder Art gegen EU-Gesetz verstoßen und damit unzulässig sind. Für Verbraucher lohnt es sich also, kostenlos zu prüfen, ob Ihr Diesel möglicherweise betroffen ist. Lesen Sie auch über Urteile im Audi Abgasskandal.

Audi-Abgasskandal: Diese Abschalteinrichtungen nutzen die Autohersteller

Diese Audi-Fahrzeuge haben illegale Abschalteinrichtungen

Auch wenn die Ermittlungen weiter andauern und Experten damit rechnen, dass noch viel mehr Motoren bzw. Fahrzeuge vom Audi Abgasskandal betroffen sind – bereits jetzt ist die Liste der Fahrzeuge, bei denen nach aktuellem Stand eine Abschalteinrichtung verbaut wurde, lang: 

Modellname

Baujahr

Euro-Norm

Audi A1 1.4 TFSI

Audi A1 1.6 TDI, 2.0 TDI

Audi A1 8X 1.6

2010 bis 2018

2009 bis 2014

2010 bis 2018

Euro 5

Euro 6

Euro 5

Audi A3 1.4 TFSI

Audi A3 1.6 TDI, 2.0 TDI

Audi A3 8V 1.6, 2.0

2012 bis 2013

2008 bis 2014

2012 bis 2018

Euro 5

Euro 6

Euro 5 und 6

Audi A4 2.0 TDI und Avant

Audi A4 2.7 TDI

Audi A4 3.0 TDI

Audi A4 B8 2.0

2007 bis 2013

2007 bis 2011

2007 bis 2015

2003 bis 2009

Euro 5 und 6

Euro 5

Euro 5 und 6

Euro 4

Audi A5 2.0 TDI

Audi A5 3.0 TDI

Audi A5 F5 2.0

2008 bis 2016

2007 bis 2016

2016 bis 2018

Euro 5 und 6

Euro 4 bis 6

Euro 6

Audi A6 2.0 TDI

Audi A6 2.7 TDI

Audi A6 3.0 TDI

Audi A6 C7 2.0

2008 bis 2014

2004 bis 2009

2003 bis 2009, 2010 bis 2018

2011 bis 2018

Euro 6

Euro 5

Euro 4 bis Euro 6

Euro 5 und 6

Audi A7 3.0 TDI

2010 bis 2017

Euro 5 und Euro 6

Audi A8 3.0 TDI

Audi A8 4.2 TDI

2003 bis 2009

2009 bis 2017

Euro 4

Euro 5 und Euro 6

Audi Q2 GA 1.6, 2.0

2016 bis 2018

Euro 6

Audi Q3 2.0 TDI

2011 bis 2018

Euro 5 und Euro 6

Audi Q5 2.0 TDI, 3.0 TDI

Audi SQ5 3.0 TDI

2008 bis 2017

seit 2015

Euro 5 und Euro 6

Euro 6

Audi Q7 3.0 TDI

Audi SQ7

2005 bis 2015

2016 bis 2018

Euro 4 bis Euro 6

Euro 6

Audi TT 2.0 TDI

2008 bis 2014

 
Audi-Abgasskandal: So prüfen Verbraucher ob Sie betroffen sind

Audi-Abgasskandal: Prüfen des Anspruchs unkompliziert möglich

Um zu prüfen, ob auch das eigene Fahrzeug zu den betroffenen Fahrzeugen im Abgasskandal zählt, können Audifahrer sich auf ein mögliches Rückrufschreiben berufen, das ihnen bereits vorliegt, oder über das Motorenmodell, Baujahr und Euro-Norm prüfen, ob in ihrem Fahrzeug gegebenenfalls eine Abschalteinrichtung verbaut ist. Für viele Verbraucher ein zeitaufwändiger und schwieriger Weg zu ihrem möglichen Schadensersatz als Entschädigung im Audi Abgasskandal.

Doch inzwischen gibt es Unterstützung für Dieselfahrer: Mit dem kostenlosen Online-Check der VerbraucherRitter, erhalten Verbraucher schon in wenigen Minuten eine Ersteinschätzung zu ihrem möglichen Anspruch. Im nächsten Schritt findet auf Wunsch eine Bestätigung des Anspruchs sowie im Anschluss eine Weitervermittlung an eine der kompetenten und erfahrenen Partnerkanzleien statt.

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